Körpergebet

Was ist bewegte Meditation,  Körpergebet oder ritueller Tanz?

In vielen Kulturen sind Rituale, Bewegungsabfolgen, Gebete oder Übungen bekannt, die der Verbindung von  innerer Welt, Körper und Kosmos dienen.
Sie bewirken sowohl das Fliessen der Energien und Körpersäfte, als auch der Reinigung des Aura-Feldes und der Emotionen, dem Zentrieren, Fokussieren und Ausweiten des inneren Raumes. Außerdem drücken sie die Worte des Gebets in Handlungen aus.

Mit dem Wenden an eine höhere Kraft ensteht die Offenheit von dieser Qualität erfüllt zu werden, die Kraft bekommt Raum im Körper und Geist, um dort zu wohnen und zu wirken. Alles ist also mit einbezogen, das ist  Hingabe – und die Macht liegt beim Göttlichen.

Es entsteht ein Dialog zwischen der ausführenden Person und der höheren Ebene, mit oder ohne Worte. Darin kann zB harmonischer Ausgleich, Heilung, Ausrichtung oder eine Antwort für konkrete Fragestellungen angestrebt werden, je nach Absicht. Symbolische Gesten oder Handlungen kommen oft vor, wenn Gebete Worte oder Gedanken beinhalten. Sie können ebenso hohl ‘runtergerattert’ werden oder wirklich gefüllt sein von gefühlter Bedeutung. Wer der Weisheit des Körpers folgt, findet die passenden Bewegungen über intuitive Impulse.

Körpergebete sind daher eng verwandt mit schamanischen Tanzritualen. Sie sind aber für den Alltagsgebrauch geeignet, da sie ohne Leitung, Schamane, Gruppe und Musiker allein ausführbar sind. Die innere Ausrichtung ist dabei wesentlich und die sichtbare Bewegung drückt die inneren Vorgänge aus. Umgekehrt kann die äußere Bewegung als “Anker” für die Zellerinnerung verwendet werden, um wieder in den gewünschten Zustand des Einklangs zu kommen.

Warum nun mit dem Körper beten?  Körpergebet kleiner grünlichDie Verkörperung der Bedeutung spricht eine konkrete und tiefe Ebene in uns an – anders als Worte oder Gedanken allein es können. Da es keine Lügen auf körperlicher Ebene gibt, haben wir einen wunderbar ehrlichen Partner/Lehrer/Schüler immer bei uns, den wir beobachten, trainieren und deuten können und dessen Sprache für die Intuition sehr hilfreich ist.

Formenvielfalt und Traditionen
Das Sonnengebet im Yoga oder verschiedene Tai-Chi Folgen sind zb. im Westen bekannte Formen, (auch wenn dabei manchmal eher gymnastische Aspekte im Vordergrund stehen oder das Energie-System des Indiviuums).

Merdiane oder Chakren können als Grundgerüst für den Aufbau dienen. Auch das auf-die-Knie-Gehen und Aufstehen in christlichen Gebeten ist ein Rudiment eines Körpergebetes, einer Niederwerfung im Bitten. In vielen Kulturen, v.a. schamanischen Kontexten, ist das Beteiligen des ganzen Körpers am Gebet üblich. Die tradierte Form eines täglichen Gebets der nordamerikanischen Tsalagi (Cherokee) ist der “Tsalagi Dance of Life”, eine Bewegungsabfolge mit Gesang. In fast allen indigenen Kulturen gibt es  noch viele Gebets-Tanz-Bewegungen zu den Elementen, Krafttieren und vielem mehr, wie zb in Mexiko (Tolteken, Azteken, Maya) oder Hawaii (Hula), Neuseeland (Haka). Religionen afrikanischen Ursprungs beinhalten einen großen Teil getanzter Gebete (Ibo, Orixas, Candomble, Vaudun etc.).

Gemäß traditioneller Priester- oder Schamanen-Definition ist die Gemeinschaft ein wesentlicher Teil des Arbeitens an Heilung oder Verbindung. In der Gruppe getanzt, gesungen und gebetet wirkt alles stärker und verbindet die einzelnen miteinander und mit der göttlichen Führung. In Nordafrika wird, zb für ein ‘aus der Mitte herausgefallenes’ Individuum,  unter intensiver Beteiligung aller Anwesenden und Nachbarn Re-Integrations-Tanz-Rituale durchgeführt (vgl. Malidoma Somé). Der Übergang von Ritual, schamanischer Trance, Tanz und Lied zum Geschichtenerzählen, Theaterstück oder systemischen Aufstellungen ist in solchen Fällen fliessend.

Meine Körperweisheiten
Ich freue mich, den “Tsalagi – Dance of Life” und den “Chamomila’s Song”, einer nährenden Elemente-Verinnerlichung, als Körpergebete weitergeben zu können. Beide begleiten mich schon seit vielen Jahren. Oder ich lasse der Körperweisheit freien Lauf und folge intuitiv dem, was zu einem Thema entsteht.
Termine hierzu auf Anfrage.